Der Platz wird sich verwandeln

In zwei Wochen findet das Kantonalschwingfest auf der Anlage des FC Widnau statt. Kurz vorher werden 125 m3 Sägemehl angeliefert und den Rasenplatz in eine Schwingarena mit fünf Schwingringen verwandeln.

Schwingen statt Fussball: Kuno Jocham, Präsident  FC Widnau und OK-Vizepräsident, mit Markus Wüst, OK-Präsident des 105. St. Galler Kantonalschwingfests. (Bild: acp)
Schwingen statt Fussball: Kuno Jocham, Präsident FC Widnau und OK-Vizepräsident, mit Markus Wüst, OK-Präsident des 105. St. Galler Kantonalschwingfests. (Bild: acp)

Es wird nicht der Hauptplatz des Fussballclubs sein, auf dem sich am Sonntag, 26. Mai, die Schwingerelite auf der Aegeten messen wird, sondern ein Nebenplatz (zu sehen im Bild rechts). Der Hauptgrund dafür liegt in der Werbefreiheit des Schwingsports. Am Tag vor dem Schwingfest wer-den Vertreter des kantonalen  Schwingverbands dieSchwingarena abnehmen.


Keine Werbung an der Schwingarena
Sie prüfen unter anderem auch, ob der Rundblick von der Mitte der Arena aus werbefrei ist, das heisst: Keine Bandenwerbung, kein Werbeslogan auf Sonnenschirmen, keine Werbeblachen an Zäunen oder Absperrungen dürfen von dort aus sichtbar sein. «Allein schon deshalb hätten wir den Hauptplatz gar nicht nehmen können, mit der ganzen Bandenwerbung», sagt Kuno Jocham, Präsident des FC Widnau und Vizepräsident des OK für das Kantonale Schwingfest 2019.

Der FC Widnau und der Schwingclub Mittelrheintal sind die Trägervereine des diesjährigen Kantonalwettbewerbs, dessen Vorbereitung vor gut zwei Jahren begann. Mehr als 500 Helfer sind für die verschiedensten Arbeiten von Aufbau bis Abbau eingeteilt. «Die Kunst ist es, zu wissen, wann man für welche Arbeiten wie viele Helfer benötigt und dann diejenigen einzusetzen, die am besten geeignet sind», sagt OK-Präsident Markus Wüst.

Den Helfervereinen gebührt Dank
Zwar hat der FC Widnau bereits grössere Anlässe auf der Anlage durchgeführt, dennoch sei es eine Herausforderung gewesen, derart viele Freiwillige zu mobilisieren, sagt Kuno Jocham. Etwa 230 Helfer stellt der FC Widnau, gut 60 kommen vom Schwingclub Mittelrheintal. «Wir sind sehr dankbar, dass uns zahlreiche Mitglieder anderer Vereine tatkräftig unterstützen, um einen ganz besonderen Anlass möglich zu machen», so Jocham. Es sind dies: Jubla, Turnverein, Schlittschuhclub, Rheintal Gators, MG Konkordia, Faustball Widnau, dazu der FC Diepoldsau und der TSV Balgach.

Marcel Müller, im OK für das Personal verantwortlich, behält mit seinem Team stets den Überblick; «Ich darf mitdenken, mitlenken, mitdelegieren und mitorganisieren», sagt Müller, der in Heerbrugg lebt und auch hauptberuflich als Stv. Leiter HR bei Sefar in Thal/Heiden mit Personal zu tun hat. Das Pflichtenheft für die Durchführung eines Kantonalschwingfests ist umfangreich, aber «die Schwingerfamilie ist hilfsbereit und offen», sagt Müller, der Kuno Jocham aus dessen Lehrzeit kennt . Er sagt: «Im OK haben wir einen guten Mix aus erfahrenen Schwingern und Organisationsspezialisten».

Ein erfahrener Schwinger ist Peter Städler vom Schwingclub Mittelrheintal. Er wird dabei sein, wenn am Donnerstag vor dem Schwingfest fünf grosse Kipplaster auf die Anlage des FC Widnau fahren und 125 Kubikmeter Sägemehl auf dem Platz abladen.
Je 25 Kubikmeter pro Schwingring, der einen Durchmesser von zwölf Metern hat. «Das Sägemehl wird gerecht, gespritzt und gewalzt. Das wird mehrfach gemacht, bis der Sägemehlring etwa 40 cm hoch ist, erklärt Städler. 200 Schwinger werden um die Kränze kämpfen, zehn Teilnehmer aus dem Rheintal werden dabei sein.

Schwingen ist ein Familienfest
«Schwingen ist ein Hype, ein toller Familienanlass», sagt OK-Präsident Markus Wüst. Zwei gedeckte Zuschauertribünen bieten 1500 Sitzplätze, dazu kommen 1300 Rasensitzplätze sowie zahlreiche Stehplätze. Auch das Festzelt, in dem am Freitag der Zunftabend stattfindet, fasst 2000 Personen. «Wir hoffen, dass wir den Zuschauerrekord auf der Aegeten mit 3300 Zuschauern beim Cup-Match gegen den FCZ 2008 beim Schwingfest halten können», sagt FC-Widnau-Präsident Kuno Jocham. «Wenn das Wetter mitspielt, rechnen wir mit 5000 Besuchern.»

Der Zugang zum Festzelt, die Besichtigung des Gabentempels und der Lebendpreise wie auch der Besuch der Festmeile sind kostenlos. Es steht ein betreuter Kinderspielplatz mit Hüpfburg zur Verfügung. Einzig für den Zuschauerbereich in der Schwingarena wird ein Eintritt eingezogen. Ein Anlass mit vielen Schweizer Traditionen für die ganze Familie.

Quelle Rheintaler 10.05.2019